Eigentlich hätten die
Ausrichter diese Meisterschaft zum durch die Turnier- und Sportordnung
festgelegten Meldeschluss absagen müssen, denn es lag nur eine Meldung vor
und die kam vom Heimpaar. Wo waren die Anderen ? In den Osterferien, die
gerade begonnen hatten ? Man begann also die in Frage kommenden Turnierpaare
und Vereine zu kontaktieren. Zwei Tage vor dem Turnier kam eine Meldung
kommentarlos über das DTV-Portal. Was denken sich die Verantwortlichen, wenn
sie so verantwortungslos reagieren. Sicher hätte man die Meisterschaft
absagen können, nur wäre das im Sinne der Sportler? Zumindest für die, die
sich rechtzeitig bei ihrem Sportwart gemeldet hatten und deren Teilnahme an
der Deutschen Meisterschaft damit genommen worden wäre.
Also begann der
Meisterschaftstag in der Kulturhalle in Rödermark mit fünf Paaren, die sich
um die ersten Medaillen und Meisterehren bewarben. Andreas und Christine
Läufer (Breitensportverein Biebertal) hatten dem Verein rechtzeitig ihre
Bereitschaft signalisiert in der Senioren I S-Latein mitzutanzen, obwohl sie
der IIer-Klasse angehören, für den Fall, dass es nicht genügend Meldungen
gab. Sie lösten ihr Versprechen sofort ein, als zehn Tage vor Turnierbeginn
die Meisterschaft drohte auszufallen. Prompt kam die Zusage und Meldung
durch den Verein. Ein sportlich sehr faire Verhalten, an dem sich andere ein
Beispiel nehmen sollten. Ehepaar Läufer hätte der Fairplay-Preis gehört,
wenn es ihn gäbe, sportlich mussten sie mit Platz fünf Vorlieb nehmen. Auch
Platz vier vergaben die fünf außerhessischen Wertungsrichter eindeutig an
Jürgen und Olga Weibert (Schwarz-Rot-Club Wetzlar). Auf den Medaillenplätzen
erlebten die Zuschauer einen Dreikampf, den im Vorfeld so sicherlich Niemand
erwartet hattet. Die Seriensieger dieser Klasse Markus und Stephanie Grebe
(TSC Rot-Weiß Lorsch) waren nicht austrainiert und zeigten Schwächen. Den
ersten Finaltanz konnten sie mit nur drei Bestnoten für sich entscheiden.
Die beiden anderen Einsen gingen an Ullrich und Carmen Sommer (Rot-Weiß-Club
Gießen), die allerdings in ihrer Wertung auch zwei Dreien bekamen. Ab der
Rumba griff dann auch das Heimpaar Jörg und Alexandra Heberer (TanzSportClub
Rödermark) in die Entscheidung ein. Mit einer Eins und zwei Zweien lagen sie
auf Rang zwei. Diese Bewertung konnten sie auch in den zwei weiteren
Finaltänzen auf ihrem Konto verbuchen, so dass sie sich noch die
Silbermedaille vor Ehepaar Sommer sichern konnten. Der Meistertitel ging, um
es mit Harald Glööcklers Worten zu sagen „ohne Krone“ auch in diesem Jahr an
Markus und Stephanie Grebe. |